
Die International Watch Company (IWC) präsentierte während der renommierten Uhrenmesse Watches & Wonders ihr neuestes Meisterwerk, die Ingenieur Perpetual Calendar 41. Seit der grundlegenden Neugestaltung der Ingenieur-Kollektion im Jahr 2023 ist dies die erste komplizierte Variante innerhalb dieser prestigeträchtigen Modellreihe. Besonders hervorzuheben ist, dass die Ingenieur Perpetual Calendar 41 mit ihrem 41-mm-Gehäuse aus Edelstahl das erste Modell dieser Art von IWC darstellt, welches die Namen zweier legendärer Uhrmacher trägt: Gérald Genta und Kurt Klaus.
Rückbesinnung auf legendäre Designs
Im Bereich der Luxusuhrmacherei bedeutet Fortschritt oftmals eine bewusste Rückkehr zu klassischen Designs. Ein exemplarisches Beispiel hierfür ist die Ingenieur-Reihe, deren ursprüngliche Vision auf das Jahr 1955 zurückgeht. Damals als Werkzeuguhr mit einem weichen Eisenkäfig zum Schutz vor Magnetfeldern konzipiert, erhielt die Ingenieur-Kollektion ihren unverkennbaren Charakter durch den legendären Designer Gérald Genta, der 1976 die Ingenieur SL Jumbo Automatic 1832 schuf. Genta, der bereits mit der Audemars Piguet Royal Oak und der Patek Philippe Nautilus Geschichte geschrieben hatte, verlieh der Ingenieur eine markante Optik: ein rundliches, massives 40-mm-Gehäuse mit integrierter Bandführung und fünf prägnanten Schrauben, welche die Lünette sichtbar fixieren.
Die 2023 vorgestellte Überarbeitung der Ingenieur-Kollektion nahm diese Kernelemente auf, verfeinerte jedoch die Ästhetik, um zeitgemäße Eleganz und eine höhere Verarbeitungsqualität zu gewährleisten. Die Ingenieur Perpetual Calendar 41 setzt diese Entwicklung konsequent fort. Das Edelstahlgehäuse mit einem Durchmesser von exakt 41,6 mm und einer Höhe von 13,4 mm entspricht weitgehend Gentas Originalmaßen, bietet jedoch deutlich verfeinerte Oberflächen und eine exklusive Verarbeitungsqualität.
Exzellente Verarbeitung trifft sportliche Eleganz
Von oben betrachtet, offenbart das Gehäuse der Ingenieur Perpetual Calendar 41 satinierte Oberflächen, welche den sportlichen Charakter dieser Uhr betonen. In perfekter Harmonie hierzu stehen die glänzend polierten Kanten an Gehäuse und Band, die das Licht reflektieren und die klar definierten Linien der Uhr akzentuieren. Das integrierte Edelstahlband ist mittels H-förmiger Glieder mit dem Gehäuse verbunden, wodurch ein nahtloser Übergang entsteht. Einzig beim Schmetterlingsverschluss verzichtet IWC auf eine Mikroverstellung, was die Alltagstauglichkeit jedoch nur minimal einschränkt. Durch beidseitige Saphirgläser ist die Uhr bis zu 100 Meter wasserdicht. Ein verschraubter Kronenschutz und die dezent ausgestellten Schutzflanken der Krone sorgen zusätzlich für Robustheit.
Das Zifferblatt – Moderne Interpretation eines Klassikers
Ein zentrales Erkennungsmerkmal aus der Feder von Gérald Genta ist das charakteristische Gitter-Zifferblatt. Die Ingenieur Perpetual Calendar 41 interpretiert dieses Erbe zeitgemäß neu, indem sie ein Muster in negativem Relief präsentiert. Das Zifferblatt zeigt eine elegante Kombination aus rechteckigen Blöcken und kleinen quadratischen Elementen. Die Wahl der Zifferblattfarbe fiel auf ein leuchtendes, fast metallisches Blau, das in Kombination mit Edelstahl besonders harmonisch wirkt. Die drei Hilfszifferblätter bei 9 Uhr (Wochentag und Schaltjahresanzeige), 3 Uhr (Datum) und 6 Uhr (Monats- und Mondphasenanzeige) zeichnen sich durch eine raffinierte Oberflächenstruktur aus, die von einer feinen Schneckenstruktur und kreisförmigem Sonnenschliff ergänzt wird. Die applizierten Metall-Indizes, versehen mit Super-LumiNova, schweben über dem Zifferblatt, während rhodinierte Stunden- und Minutenzeiger ebenfalls über eine Leuchtbeschichtung verfügen. Auffällig ist das Fehlen eines Sekundenzeigers, ein bewusstes Designelement, das die klare Linienführung und Eleganz des Modells unterstreicht.
Kurt Klaus’ genialer Mechanismus
Die technische Raffinesse der Ingenieur Perpetual Calendar 41 geht auf Kurt Klaus zurück, der Anfang der 1980er Jahre für IWC den mechanischen Ewigen Kalender entwickelte. Mit beeindruckend wenigen Bauteilen (nur 81 Teile) gelang es Klaus, die Unregelmäßigkeiten des Gregorianischen Kalenders in einem mechanischen Uhrwerk umzusetzen. Besonders bemerkenswert ist hierbei die Einfachheit der Bedienung: Alle Kalenderfunktionen lassen sich über die Krone einstellen. Diese Erfindung debütierte 1985 mit der Da Vinci Perpetual Calendar und erfordert erst im Jahr 2100 eine Korrektur.
Präzise Mondphasen und robustes Uhrwerk
Die Mondphasenanzeige der Ingenieur Perpetual Calendar ist ebenso präzise wie langlebig. Erst nach 577,5 Jahren tritt eine Abweichung von lediglich einem Tag auf. Im Herzen dieser technischen Meisterleistung arbeitet das automatische Kaliber 82600, ausgestattet mit dem hauseigenen Pellaton-Aufzug. Besonders beanspruchte Bauteile wie Rotorlager und Automatikräder bestehen aus keramischem Zirkoniumoxid, was den Verschleiß deutlich reduziert und die Zuverlässigkeit erhöht. Eine Gangreserve von 60 Stunden gewährleistet dabei eine solide Gangautonomie. Ästhetisch wird das Kaliber durch Genfer Streifen, Perlierungen und gebläute Schrauben zusätzlich aufgewertet.
Ein Preis, der die Exklusivität unterstreicht
Mit einem Preis von 40.900 Euro positioniert IWC die Ingenieur Perpetual Calendar 41 im Segment luxuriöser Sportuhren mit hohem technischem Anspruch. Sie richtet sich insbesondere an Sammler und Liebhaber mechanischer Komplikationen, welche die historische Relevanz und technische Perfektion zu schätzen wissen.
Fazit
Die neue Ingenieur Perpetual Calendar 41 verbindet technische Meisterschaft mit einem Design, das den ursprünglichen Geist Gérald Gentas bewahrt und gleichzeitig modernen Ansprüchen gerecht wird. Diese Uhr ist zweifellos ein Highlight der aktuellen Uhrmacherkunst und ein würdiger Vertreter der traditionsreichen Ingenieur-Reihe von IWC Schaffhausen.